Homepage-Baukasten – Vorteile und Nachteile

Homepage-Baukasten - Vorteile und Nachteile

Die Homepage-Baukästen oder Webbaukästen sind sehr beliebt und es gibt unzählige Anbieter.

Sie versprechen: In wenigen Minuten bekommst du die perfekte Website. Natürlich zu unschlagbaren Preisen.

Braucht es da noch Webdesigner oder werden diese überflüssig? Nein, keinesfalls!

Aber für wen lohnt sich eine Baukasten-Seite und welche Vor- oder Nachteile haben sie im Vergleich zu einer Website vom Profi?

Selber machen oder machen lassen – das ist hier die Frage, die ich klären möchte.

Was ist ein Homepage-Baukasten?

Ein Baukasten ermöglicht es, ohne Programmier- oder Technikkenntnisse eine Website zu erstellen. Möglichst selbsterklärend und intuitiv möchten die Anbieter solcher Baukästen es dem Nutzer so einfach wie möglich machen.
Aus Vorlagen (Templates) kann das grundlegende Design ausgewählt werden. Die einzelnen Elemente einer Website sind vorgefertigt und mit ein paar Klicks einsatzbereit.

Welche Anbieter von Baukästen gibt es?

Ein paar bekannte Anbieter sind unter anderem:

Und viele mehr.

Die Vorteile von Webbaukästen

  • Anmelden und fertig – keinerlei Installation notwendig
  • Die Technik übernimmt der Anbieter
  • Dank vieler Design-Vorlagen kann schnell eine Website erstellt werden
  • Für private Anwender kostenlos möglich (zum Teil mit Werbung)

Klingt auf den ersten Blick ziemlich gut, oder? Bevor du dich entscheidest, schau dir lieber noch die Einschränkungen bzw. Nachteile von Baukästen an.

Die Einschränkungen und Nachteile

Support

Ein guter Support ist unbezahlbar und dessen Wichtigkeit sollte nicht unterschätzt werden.

Du hast ein Problem, kommst nicht weiter oder hast eine „banale Frage“?

Bei Baukasten-Anbietern bekommst du selten telefonischen Support, meist nur per E-Mail. Je nach Anbieter und Tarif musst du bis zu 24 Stunden auf eine Antwort warten. Ob diese dir dann auch ausreichend hilft, ist noch einmal eine ganz andere Frage.

Ein Beispiel-Szenario:

Das Bestellformular auf deiner Website funktioniert plötzlich nicht mehr. Kunden können nichts bestellen und somit verdienst du nichts. Selbst kannst du das Problem nicht lösen und brauchst Hilfe. Du schreibst eine E-Mail an den Support und vielleicht bekommst du sogar innerhalb von 2 Stunden eine Antwort.
Was aber, wenn diese dein Problem nicht löst, du sie nicht verstehst oder der Support deine Frage nicht verstanden hat? Dann geht das E-Mail-Ping-Pong los und es dauert und dauert…

Zur Erinnerung: In all dieser Zeit verkaufst du NICHTS! Vielleicht springen sogar Kunden verärgert ab und gehen woanders hin.

So muss es nicht ablaufen, aber es kann genau so oder so ähnlich laufen. Vermutlich kennen wir alle Sprüche wie „Haben Sie den Router aus- und wieder angeschaltet?“ von Internetanbietern. Wie oft hat dieser Ratschlag geholfen?

Guter Support macht dem Kunden Mut 🙂

Design und Funktionalität eingeschränkt

Besonders die kostenlosen Tarife bieten nicht viel Auswahl an Designvorlagen und die Möglichkeiten, das Design individuell anzupassen, sind begrenzt.

Gegen Geld können Zusatzfunktionen oder Designvorlagen erworben werden.

Manche Funktionen gibt es nur mit einem höheren Tarif und der kostet wieder mehr Geld – und zwar monatlich und nicht nur einmalig.

Zum Beispiel für

  • einen Online-Shop
  • eigene Kunden- oder Klienten-Bereiche
  • Buchungssysteme oder Terminvergaben
  • Angepasste Kontaktformulare
  • usw.

Komplexere Projekte, die z.B. Foren, Kleinanzeigen oder Mitgliederbereiche anbieten, sind mit einem Baukastensystemen nicht möglich oder nicht erlaubt.

Werbung

Die meisten kostenlosen Tarife der Webbaukasten-Anbieter blenden Werbung ein. Du kannst weder beeinflussen, welche Werbung eingeblendet wird, noch wo sie platziert wird oder wie groß das Werbebanner ist.

Ob das Werbebanner nun zu deinem restlichen Design der Seite passt, ist ebenso fraglich.

SEO kaum möglich

Mittlerweile bieten die meisten Baukasten-Anbieter rudimentäre SEO-Möglichkeiten wie Seitentitel und Seitenbeschreibung an.

Für mehr SEO-Funktionalität musst du extra bezahlen. Für eine Anbindung an Google Analytics musst du ebenfalls zusätzlich zahlen.

Solltest du aber Suchmaschinenoptimierung als Marketing-Instrument verwenden wollen, ist ein Baukasten nicht die richtige Wahl.

Benutzerrechte

Stell dir vor, du hast einen Mitarbeiter eingestellt, um neue Produkte in deinen Online-Shop einzufügen. Der Baukasten erlaubt aber entweder nur einen Benutzer oder alle Benutzer haben die gleichen Rechte, dürfen also alles. Der Mitarbeiter wäre also in der Lage, ALLES an deiner Seite zu manipulieren. Ob absichtlich oder nicht, spielt dabei keine Rolle. Das Sicherheitsrisiko ist da.

Bei WordPress hingegen ist es ganz einfach möglich, hunderte Benutzer anzulegen und diesen verschiedene Rechte zuzuweisen. In der Praxis würde der Mitarbeiter nur die Bereiche sehen, für die er zuständig ist.

No control – 100% Abhängigkeit vom Anbieter

Du musst mit den Gegebenheiten, die der Anbieter dir liefert, leben.

Du kannst nicht einfach den Anbieter wechseln, wenn dieser z.B. die Preise erhöht.

Ein Umzug ist nur begrenzt (je nach Anbieter) möglich und bedeutet einen nicht unerheblichen Aufwand und ungeplante Kosten.

Übrigens gehört das Layout der Seite nicht dir. Bei Baukästen wählt man lediglich aus verschiedenen Layout-Vorlagen eines aus und passt ein paar Farben an, fügt Bilder und Logos hinzu.

Datensicherheit

Jeder Betreiber einer Website sollte regelmäßig Datensicherungen eben dieser machen oder machen lassen.

Die meisten Free-Tarife bieten allerdings keine Möglichkeit für eine Datensicherung. Ob es dennoch entsprechende Optionen gibt, musst du erfragen, und vor allem: du musst du dich wieder selbst darum kümmern.

Mein eindringlicher Rat: Datensicherung ist wichtig und nicht zu vernachlässigen. Ist deine Website aus welchen Gründen auch immer unbrauchbar, dann ist und bleibt sie das. Nur eine ordentliche Datensicherung kann dir in einer solchen Situation den Hintern retten. Der Anbieter wird es jedenfalls nicht machen.

Datenverbrauch

Oft gibt es Begrenzungen für den Datenverbrauch (Traffic). Quasi wie beim Handyvertrag erhältst du z.B. 10 GB Datenvolumen. Sind diese aufgebraucht, wird die Geschwindigkeit heruntergedrosselt und surfen macht keinen Spaß mehr. Kennen wir sicher alle. Im Falle der Website bedeutet dies: Die Besucher werden länger warten müssen, bis die Seite geladen ist.

Versteckte Kosten

Slogans wie Kostenlose Domain für 1 Jahr sieht man immer wieder bei Baukastenpaketen. In diesem Fall heißt das, du buchst ein Paket, sagen wir Unlimited von Wix für 20 € pro Monat. Alles dabei, alles gut. Aber nach dem ersten Jahr kommt Wix auf dich zu und möchte zusätzlich von dir Geld für die Domain haben.
Deine kalkulierten Ausgaben von 20 € pro Monat sind damit hinfällig. Wenn du diese zusätzlichen Ausgaben nicht zahlen möchtest, wäre deine Domain damit weg.

Du müsstest dann stattdessen eine Adresse a là nutzername.wixsite.com/websitename nutzen. Dies sieht für potentielle Kunden nicht nacheinem professionellem Business aus. Vielleicht hast du einen Onlineshop und wiederkehrende Kunden.
Wie finden diese aber jetzt die neue Adresse? Gar nicht, lautet die Antwort.

Baukasten oder Website vom Profi?

Vergleich Webhoster vs Baukasten an einem Beispiel

Ich möchte nicht nur eine Pro- und Kontra-Liste liefern, sondern an einem Beispiel aufschlüsseln, wo die Unterschiede wirklich liegen.

Privat und beruflich hatte ich schon mit einigen Hosting-Anbietern (Hetzner, All-Inkl, Host Europe, Strato, WebGo) zu tun, allesamt aus Deutschland.

Mit Leistung und Support war ich stets zufrieden, hier und da habe ich privat aus Kostengründen gewechselt.

Was ist ein Webhoster?

Ein Hoster oder Webhoster ist der Dienstleister, der dafür sorgt, dass deine Website technisch erreichbar ist. Dort sind auch alle Dateien, wie z.B. Bilder, gespeichert.

WebGo

Seit längerem setze ich voll und ganz auf WebGo, sowohl beruflich als auch privat. Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt meiner Ansicht nach und der Support ist einfach spitze. Beruflich benötige ich schließlich einen Partner, dem ich vertraue.

Mein Vergleich bezieht sich auf WebGo und Jimdo. Jimdo deshalb, weil es gerade in aller Munde ist – ich denke, dass es der beliebteste Baukasten momentan ist.

Zudem hatte ich dort schon ein Test-Konto und konnte mich leichter mit dem Baukasten vertraut machen.

Mein privater Tarif bei WebGo

Kosten: 35 € für 3 Monate bei 7 Domains
50 GB Speicherplatz
100 E-Mail-Postfächer
50 Datenbanken
Datenverbrauch (Traffic) – unbegrenzt
SSL-Zertifikate

Bei allen Tarifen bietet WebGo Support an 365 Tagen im Jahr, also auch am Wochenende und an Feiertagen!

Es gibt auch günstigere Hosting-Anbieter, wie z.B. All-Inkl, dort bekommt man schon für unter 10 € eine gute Basis geboten.

Gutschein

Mit dem Gutscheincode WebfluestererGo2023 bekommst du bei WebGo eine Gutschrift über 10 €!

Jimdo

Das Auftreten von Jimdo wirkt auf mich sympathisch, das Meiste ist gut erklärt und strukturiert. Der Baukasten selbst war für mich nicht ganz so intuitiv wie erwartet und ich habe verhältnismäßig lange gebraucht, mich zurechtzufinden.

Das vernachlässigen wir aber jetzt mal. Ich arbeite tagtäglich mit WordPress und bin dessen Strukturen gewohnt. Jemand, der nicht vorbelastet ist wie ich, kommt sicher besser zurecht. Dafür wurde es schließlich auch konzipiert.

Zudem ist Jimdo wirklich flott unterwegs und bietet sehr angenehme Ladezeiten.

Bei Jimdo kosten die Tarife zwischen 0 € und 39 € pro Monat.

Kostenlos

Der kostenlose Tarif bietet nur eine Adresse nach folgender Struktur:  meinewebsite.jimdosite.com und blendet Werbung ein.

Für eine professionelle Firmenseite nicht wirklich geeignet.

Start

Der Start-Tarif kostet 9 € im Monat und bietet 5 GB Speicherplatz, was sicherlich ausreichend ist.

Der Datenverbrauch (Traffic) beträgt 10 GB.

Support: innerhalb von 1-2 Werktagen wird auf deine E-Mail reagiert.

Der zweithöchste Tarif kostet 20 € im Monat und bietet 15 GB Speicherplatz sowie 20 GB Datenverbrauch.

Die Reaktionszeit des Supports beträgt immerhin nur noch 4 Stunden.

Unlimited

Der höchste Tarif hat weder eine Speicherplatz- noch eine Datenverbrauch-Begrenzung.

Support gibt’s innerhalb einer Stunde.

Bei allen Tarifen gibt es zusätzliche Limitierungen, vom teuersten mal abgesehen. Zum Beispiel die Anzahl der Unterseiten. Diese sind auf 10 bzw. 50 begrenzt.

Wer einen Onlineshop benötigt, muss 15, 19 oder 39 € zusätzlich mit einplanen.
Je nachdem, was eben benötigt wird.

Im ungünstigsten Fall sind also 78 € im Monat fällig.

WordPress

Der Vollständigkeit halber und zum Verständnis möchte ich an dieser Stelle auch noch auf ein paar Vor- und Nachteile einer eigenen WordPress-Seite eingehen.

Was spricht für eine WordPress-Seite von einem Spezialisten?

  • sie ist zu 100% dein Eigentum und du hast die Kontrolle
  • sie wird auf deine Bedürfnisse angepasst, bis ins Detail
  • sie bleibt jederzeit erweiterbar
  • Du hast einen Ansprechpartner, sei es per E-Mail, Telefon oder Videokonferenz
  • Du sparst wertvolle Zeit

Was spricht dafür, sich erst einmal eine Webseite mit einem Baukasten zu erstellen?

  • die Anfangskosten sind geringer
  • die Einrichtung ist eventuell etwas schneller

Ein weiterer Vorteil: Du kannst mit etwas Übung, sei es durch Learning by doing oder eines Coachings, so ziemlich alles an und mit WordPress an deine Bedürfnisse und die Gegebenheiten deines Unternehmens anpassen.

Fazit zu Webseiten-Baukästen

Mit einem Baukasten kann durchaus schnell eine professionell aussehende Website erstellt werden – wenn man über die Zeit verfügt, sich mit den Gegebenheiten und Eigenheiten des jeweiligen Baukastens auseinanderzusetzen und entsprechend Geld in die Hand nimmt.

Für private Websites sehe ich da auch keine Probleme, da spielen schließlich andere Faktoren eine Rolle.

Allerdings muss man sich auch hier durch viele Angebote graben, um das Richtige für sich zu finden.

Geht es aber um Websites für ein Unternehmen, egal ob Solo oder Start-up, stoßen die Baukästen schnell an ihre Grenzen.

Um diese Grenzen zu verschieben, muss wieder Geld in die Hand genommen werden.

Selbstverständlich ist eine Website vom Profi ein größerer Kostenfaktor, der jedoch nur einmal fällig ist. Dafür hat man aber jederzeit einen Ansprechpartner an der Seite und bleibt flexibel, was die Gestaltung und die Erweiterbarkeit der Website anbelangt.

Werbehinweis für Links mit Sternchen (*)

Bei Links mit einem * handelt es sich um Affiliate-Links. Wenn du auf der verlinkten Website etwas kaufst, erhalte ich eine Provision. Das gilt ebenfalls für Werbeanzeigen.

Ich empfehle nur Tools und Anbieter, die ich für nützlich halte und selber nutze. Für dich entstehen natürlich keine zusätzlichen Kosten! Du kannst mich so unterstützen. Danke!

Bildnachweis: Sofern nicht anders angegeben, wurden alle Bilder mit Canva erstellt/bearbeitet.

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